RESSOURCENWENDE 2

Um eine Annäherung an nachhaltige Verhältnisse in Deutschland zu erreichen, muss eine RESSOURCENWENDE baldmöglichst in Angriff genommen werden. Einige Politikbereiche sind dieser Herausforderung anzupassen.
8 BAUSTELLEN DER POLITIK

1. POLITISCHE PRIORITÄTEN MÜSSEN ANGEPASST WERDEN
Weil (1) die Störung und Zerstörung lebenswichtiger Funktionen und Dienstleistungen der Ökosphäre schon heute gefährlich sind und zunehmen, weil (2) zerstörte Funktionen und Dienstleistungen der Ökosphäre durch Technik nicht ersetzt werden können, und weil (3) diese Irreversibilität auf andere Fehlentwicklungen (wie etwa die Finanzkrise) nicht zutrifft, verdient die Stabilisierung der ökologischen Situation im politischen Alltag dauerhaft eine hervorgehobene Aufmerksamkeit. Leider spielte die unabwendbar notwendige Abwehr von Schaden (Art 64 GG) durch zunehmende menschenverursachte ökologische Veränderungen während des Wahlkampfes 2013 kaum eine Rolle. Keine der Parteien schlug ein stimmiges Konzept zur systemischen Vermeidung der Umweltzerstörung vor, auch die Grünen nicht.
2. EINE NEUORIENTIERUNG DER UMWELTPOLITIK IST UNVERMEIDLICH
Die gegenwärtige Umweltpolitik muss aus folgenden Gründen der Realität angepasst werden: (1) Sie ist fokussiert auf die nachsorgende Bekämpfung einzelner Schadenssymptome (z. B. Klimawandel), es findet praktisch keine konzertierte Bekämpfung wichtiger Symptome statt unter Beachtung gemeinsamer Ursachen. (2) Sie ist fokussiert auf die Ausgangsseite der Wirtschaft, wo als Folge ihrer Durchsetzung bereits getätigte Investitionen und erprobte Techniken kostenträchtig verändert und ersetzt werden müssen (Interessenkonflikte, z.B. Kyoto Protocol). (3) Oft sind die vielzähligen in-­und ausländischen Verursacher von Schadenssymptomen nicht bekannt. Die Anwendung des Verursacherprinzips ist deshalb problematisch. (4) Sie stützt sich vielfach auf wirtschaftliche, finanzielle, und technische Maßnahmen ordnungspolitischer Art, deren Einhaltung erheblichen Verwaltungs-­und Kontrollaufwand erfordert und die zuweilen planwirtschaftliche Züge tragen. (5) Sie bietet wenig Hoffnung auf verlässliche Planungen in Industrie und Wirtschaft, weil nur ein Bruchteil der von hundert Tausend verschiedenen Emissionen und Einleitungen, und der von Millionen verschiedener Produkte verursachten Umweltschäden bekannt ist und täglich neue hinzukommen. (6) Sie verursacht regelmäßig eine Zunahme der Ressourcenintensität, weil die
Reduzierung technisch verursachter Umweltprobleme die Hinzufügung zusätzlicher Technik erfordert (z.B. Katalysator). (7) Sie ist oft fokussiert auf Probleme, die nur von gesundheitlichem Belang sind und wenig oder nichts zu tun haben mit der Stabilität der Ökosphäre (z. B. Asbest). (8) Sie bietet keine Vorsorge, und (9) sie führt weder wirtschaftlich noch ökologisch zu nachhaltigen Verhältnissen, weil sie in nicht-­‐‑systemischer Weise einzelne isolierte Probleme nachsorgend angeht, während kein Ende der Erkennung weiterer Symptome absehbar ist, anstatt gemeinsame Wurzelursachen der Unverträglichkeit zwischen Wirtschaft und Ökosphäre vorsorgend zu behandeln.

mehr

Comments are closed.