Archive for August, 2009

WELTPREMIERE: IN DAVOS GEHT ES IM SEPTEMBER UM DIE WIRTSCHAFT DER ZUKUNFT

Sonntag, August 30th, 2009

„Auf dem Höhepunkt der schlimmsten Finanzkrise seit Jahrzehnten
kommen Topbanker nicht nach Davos, um den Warnungen kritischer
Zeitgenossen zuzuhören, sondern um sich zu amüsieren und um Kunden
zu buhlen“ klagte der Vater des von ihm 1971 gegründeten
Weltwirtschaftforum, Klaus Schwab, im Oktober letzten Jahres.

Die Gründe der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise sind
weitgehend dieselben wie die der drohenden Umweltkatastrophe.
Allerdings mit dem Unterschied, dass der Kollaps der lebenswichtigen
ökologischen Funktionen nicht reparierbar ist.

Vom 14. bis 16. September dieses Jahres gibt es in Davos eine
Weltpremiere: „Wir wollen der Welt zeigen, warum es eine
lebensgefährliche Umweltkrise gibt und wir wollen realistische Vorschläge
zu ihrer Lösung diskutieren“, sagt Xaver Edelmann, der Präsident des
ersten WeltRessourcenForum in Davos.

Angeregt von Friedrich Schmidt-Bleek vor zwei Jahren, entwickelte und
organisiert die Empa in St Gallen dieses ambitiöse Unterfangen,
zusammen mit ihrer altbewährten Weltkonferenz zu Recyklingsfragen (R
09). Fachlich wird sie unterstützt durch das Faktor 10 Institute in
Frankreich, der Schweizerischen Akademie der Technischen
Wissenschaften (SATW) und dem EcoTopia Science Institute der
Universität Nagoya – sowie einer großen Zahl von Fachleuten aus aller
Welt.

weiterlesen unter Welt Resource Forum

en francais Forum Économique Mondial

in englisch World Resource Forum

A Solution Named Dematerialization

Sonntag, August 30th, 2009

a-solution-named-dematerialisation.pdf

There are two main reasons why traditional environmental policies have to be improved:-

  1. The climatic change is real and stands out as a strong signal for the fact that traditional environmental and economic policies have failed to prevent major environmental breakdowns;-

  2. The environmental crisis has largely the same roots as the financial catastrophe: Market failures due to systems incompetence; lack of valid indicators, of early warning systems, and of precautionary policies; short term profit maximization; marketing „poisonous products“; and prices that do not tell the truth.

 

There are two main reasons why dematerialization is unavoidable:-

  1. There are not enough resources (material, water, land surface) on planet earth for expanding the western life-style to 8 or 9 billion people;-

  2. The resource intensity of the western life-style is the physical root cause for significant losses in eco-system functions and services with consequences such as climatic change, pervasive water shortages, desertification, erosion, and loss of species.

 

There are two main reasons why governments must act for approaching sustainability:-

  1. Only governments can adjust economic frameworks in order to render sustainable production and consumption profitable;-

  2. Governments are responsible for international cooperation.

if you want to read more, open the a-solution-named-dematerialisation.pdf

 

 

6 THESEN

Montag, August 3rd, 2009
  1. Die natürlichen Ressourcen (Material, Wasser, Landoberfläche) des Planeten Erde reichen bei weitem nicht aus, um den im Westen gewohnten Lebensstil der ganzen Weltbevölkerung zuhänglich zu machen. Schon aus diesem Grunde sollte eine vorsorgende Industrie nichts unversucht lassen, mit weniger Ressourcen vergleichbaren Output zu schaffen. Dies gilt auch für die Verfügbarmachung von Energie.
  2. Umweltschutz bedeutet die vorsorgende Erhaltung der für den Menschen lebensnotwendigen Dienstleistungen der Natur. Diese sind kostenlos und mit Technik nicht ersetzbar. Bei unkluger Nutzung der Natur durch den Menschen werden sie zu Änderungen gezwungen. Heute schon messbare Konsequenzen hiervon sind beispielsweise Bodenerosionen, Verlust von Arten und Mutterboden, Klimawechsel, Wassermangel, Wirbelstürme und Überschwemmungen.
  3. Die Wurzelursache der Veränderungen der Ökosystem-Leistungen ist der sehr hohe Verbrauch von natürlichen Ressourcen bei der westlich geprägten Schaffung von Wohlstand. Dies gilt auch für die Verfügbarmachung von Energie. Technik kann mit sehr viel weniger Ressourcen (F10) vergleichbaren Wohlstand schaffen. Aber nur dann, wenn sich die hierfür notwendigen Öko-Innovationen lohnen.„Öko-Innovation ist die Verwirklichung neuer und wettbewerbsfähiger Güter, Prozesse, Systeme, Dienstleistungen und Handlungsweisen, die menschliche Bedürfnisse befriedigen und Lebensqualität für alle Menschen schaffen mit einem lebenszyklusweit minimalen Einsatz von natürlichen Ressourcen (Material und Fläche) pro Einheit Output und einer minimalen Abgabe an gefährlichen Stoffen.“ (EU Definition, 2008).
  4.  Die radikale Dematerialisierung der Wirtschaft ist demzufolge eine unumgängliche Voraussetzung zur Annäherung an die Nachhaltigkeit. Eine wesentliche Bedingung für die ausreichende Dematerialisierung ist die Veränderung der Preisstruktur auf dem Markt, z. B. durch die kostenneutrale Verschiebung der Abgabenlast auf Arbeit hin zu natürlichen Ressourcen – was auch zur Schaffung neuer Arbeitsplätze führt – sowie anderer Massnahmen. Nur der Staat kann sie durchsetzen. Die Civilgesellschaft sollte bei der Wahl von Parlamentariern darauf achten, dass sie dieser Aufgabe verpflichtet sind.
  5. Der real existierende Markt kann die Umweltmisere nicht richten. Wie bei der globalen Finanzkatastrophe auch, liegen die Gründe des Marktversagens im unzureichenden Denken in Systemen, lückenhaften Accounting und Fehlen von Frühwarnsystemen, am fehlendem Vorsorgedenken, an kurzfristiger Profitmaximierung und an den falschen Preisen der Produkte. Politiker sollten die Parallelität dieser Fehlentwicklungen erkennen und entsprechende Konsequenzen ziehen, wobei der Unterschied zwischen den beiden der ist, dass die wirtschaftlich verursachten Veränderungen der für den Menschen lebensnotwendigen Dienstleistungen der Natur nur selten rückgängig gemacht werden können.
  6. Nur der Staat kann die Weichen stellen für eine nachhaltige Wirtschaft. Hierzu muss er die gesetzlichen Rahmenbedingung so setzen, dass Marktkräfte mit einer neuen Preisstruktur den notwendigen Schub erzeugen für zukunftsfähige Produktion und Konsum. Es geht hier um mehr als nur um Energie und Klimawandel. Auf breiter Front gehören die naive Gläubigkeit gegenüber scheinbar unumstößlichen Fakten und Autoritäten in Welt und Wirtschaft, Staat und Gesellschaft, der Vergangenheit an. Es geht um eine grundlegend neue Technik. Es geht um die 6ste Kondratieff-Welle, d. h. die systemische Dematerialisierung aller Güter und Diestleistungen. Hierzu müssen Industrie und die Zivil-Gesellschaft bereit sein, ihre hergebachten Gewoheiten zu ändern. Dies ist aber eine ganz normale Entwicklung in der Geschichte der Menschheit. Anders als früher ist jedoch, dass uns nur wenig Zeit bleibt, den grossen selbstgemachten Kollaps der für und lebenswichtigen Leistungen der Natur zu vermeiden.

Ein Konjunkturprogramm für die Nachhaltigkeit der Wirtschaft
Zur Absicherung einer zukunftsfähigen Wirtschaft sollte unverzüglich ein “Konjunkurprogramm für die Nachhaltigkeit der Wirtschaft”eingerichtet werden, welches innerhalb von 10 Jahren ermöglicht:

  • Die Anpassung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen an die Gesetze der Natur gesetzlich zu regeln;
  • Die Dematerialisierung der Wirtschaft um einen Faktor 5 zu erhöhen, basierend auf den Verhältnissen von 2000 und dabei bis zu 25% Energie einzusparen;
  • Die technischen Voraussetzungen zu schaffen, die Energieversorgung von Importen abzukoppeln;
  • Eine öffentliche zentrale Einrichtung für Informationen und Daten der Dematerialisierung zu schaffen;
  • Die Entwicklung neuer Werkstoffe entscheidend voranzutreiben, um knapper werdende natürliche Stoffe zu ersetzen;
  • Die Entwicklung kompostierbarer und biologisch abbaubarer Werkstoffe entscheidend weiter zu bringen, um Teile der Wirtschaft in die biochemischen natürlichen Abläufe zu integrieren.

Die Kosten eines solchen Programmes werden wahrscheinlich den Gesamtbetrag von 150 Milliarden in zehn Jahren überschreiten. Es könnten hierbei jedoch über 150 000 hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen und die Ausbildung von Ingenieuren und Wissenschaftlern vorangetrieben werden. Ein solches Programm sollte in enger Zusammenarbeit mit anderen industrialisierten Staaten und mit den wichtigsten Schwellenländern durchgeführt werden.

aktuelle Informationen

Montag, August 3rd, 2009

Hier werden alle neuesten Informationen des Factor10 Institutes veröffentlicht